Phase 2: Kompetenzaufbau, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrungen aufbauen
In
diesem Kurs werden wir dir zeigen, welche Vorteile es bringt, den Gestaltungsunterricht nach einem Phasenmodell aufzubauen.
Abschnittsübersicht
-
In dieser Phase werden grundlegende altersgemässe Fähigkeiten und Fertigkeiten aufgebaut, welche den Kindern ermöglichen, eine herausfordernde Aufgabe selbstständig anzugehen.
Ziel ist es, dass die Kinder einzelne neue Lerninhalte (z.B. sammeln und sortieren, Papier reissen lernen, Farben mischen, Tiere ergänzen, usw.) so erproben und üben, dass sie diese im Rahmen einer Aufgabenstellung in der Phase Transfer/Anwendung (Phase 3) möglichst selbständig und sicher anwenden können.
Entdeckende, erprobende, analysierende und nachvollziehende Aufgaben schulen das Vorstellungs, - das Beobachtungs - und das Darstellungsvermögen.
Sowohl in der Phase Kompetenzaufbau, wie auch in der nachfolgenden Phase Transfer/Anwendung sind mündliche Rückmeldungen zu Lernerfolgen ein wichtiger Bestandteil.
Nachfolgend sind verschiedene Übungen zum Aufbau der Kompetenzen aufgeführt. Es kann differenziert werden in Anzahl, Schwierigkeitsgrad und Dauer der Übungen.-
Unterrichsbeispiel 1: Das grosse Krabbeln
Experimentieren mit Primärfarben und Wasser (entdeckende Lernform)
Magenta, Yellow und Cyan Gouachefarben aus Farbkasten werden mit Pinsel als Tropfen auf Papier getropft und dann mit Sprayflasche besprüht – Was passiert?
So viel Grün! (analysierende Lernform)
Pflanzen, Gräser usw. werden gesammelt, verglichen und untersucht mit der Lupe. Anschliessend gilt es mit Gouachefarben (Cyan und Yellow) möglichst viele verschiedene Grüntöne zu mischen. Die Übungen kann bei Bedarf (je nach Transferaufgabe) mit weiteren Farben durchgeführt werden.
Nass in Nass (nachvollziehende Lernform)
Blatt mit nassem Schwamm beidseitig anfeuchten. Blumenwiese nach Anleitung auf Blatt setzten.
Ausflug nach draussen (analysierende Lernform)
Tiere entdecken und beobachten. Zuerst nur skizzieren von einzelnen Körperteiles der beobachteten Tiere (nur Kopf, nur Flügel...). Dann immer grössere Teile skizzieren. Differenzierung mit verschiedenen Stiften: Kohle, Beistift, Edding...
Tiere vergrössern (entdeckende-analysierende Lernform)
Die Skizzierten Tiere werden auf Ballone übertragen. Die Ballone werden aufgeblasen. Das Tier wächst mit. Zeichne nun dein vergrössertes Tier wieder ab.
Hier am Beispiel eines Igels, der auf der Wiese entdeckt wurde:
-
Unterrichtsbeispiel 2: Tiere tarnen nach Künstler Franz Marc
Kommen wir nun zu der Phase 2: Aufbau Kompetenzen (Farben mischen, Figuren ergänzen und Tarnung erfahren)
Quelle Franz Marc, 1913, Fabeltier II: File:Marc fabeltier-ii(pferd).jpg - Wikimedia Commons
In der 2. Phase wurden die Kinder an die Farben der Tiere herangeführt.
B: Tarnung - Wann verschwindet das Tier? (entdeckende Lernform)
- jeder Schüler, jede Schülerin sucht sich ein Tier aus einem Magazin aus und schneidet es aus.
- Im Schulzimmer, Schulgarten, etc. suchen wir Orte, an denen die Tiere getarnt werden können. Mit dem IPad können die Kinder selbständig ein Bild des getarnten Tieres machen.
Mögliche weitere Übung:
Erkennen und Nachvollziehen von Mustern. Tigermuster (gestreift), Fischmuster (gepunktet). Welche Tiere haben dieselben Muster (Tiger und Zebra sind beide gestreift), warum haben die Tiere Muster... (dies haben wir in einer Gruppendiskussion- kooperatives Lernen gemeinsam besprochen). Die Muster werden mit diversen Materialien nachgelegt und nachgemalt. Im Zyklus 2 werden die Muster mit den Mischfarben nachgemalt.
C: Figuren ergänzen (analysierende Lernform)
Figuren ergänzen: Aus einer Zeitschrift werden einige Tiere ausgeschnitten, die nicht vollständig abgebildet sind. Wie sieht der Rest des Tieres aus? Studiert Bilder von vollständigen Tieren. Mit wasserfestem Filzstift wird nun die Figur mit Linien zu einem Ganzen ergänzt.
D: Farben mischen - Nachmischen von vorgegebenen Farbtönen (entdeckende Lernform)
Dieser Teil beinhaltete das Erkennen, Benennen der Farben und Farbgattungen (helle, dunkle, warme, kalte Farben, Farbtöne, Farben der Natur und der Tierwelt. Das Primärfarbenmischen ist eine Voraussetzung für diese Aufgabenstellung und muss vorgängig mit den SuS erarbeitet werden. Die Weiterführung ist nun das Mischen von hell und dunkel und der Brauntöne, welche bei Tieren oft vorkommen.
Im Zyklus 1 muss das Mischen der Farben durch die LP intensiv betreut werden, da das genaue Farbenmischen und Farben nachmischen eigentlich eher für Zyklus 2 vorgesehen ist. Bereits jüngere Schüler können diese Aufgabe begleitet,erstaunlich gut lösen.
Aus Zeitschriften werden farbige Ausschnitte aufgeklebt und die Farbe nachgemischt.
LP-Bezug: Lehrplan Volksschule
-