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In diesem Kurs werden wir dir zeigen, welche Vorteile es bringt, den Gestaltungsunterricht nach einem Phasenmodell aufzubauen.

Abschnittsübersicht

  • 3. Erfahrungsbericht

    Erfahrungsbericht einer Lehrperson:

    In meiner Tätigkeit als Kindergärtnerin beinhaltete der Gestaltungsunterricht oft das freie Malen mit Gouache-Farben und das freie Gestaltung nach Lust und Laune der Kinder. Gestaltungsaufgaben waren vorgegeben und wenig strukturiert. Meist hatten die Kinder wenig eigenen Gestaltungsfreiraum, sondern fest vorgegebene Endprodukte. Ästhetisch waren die Endprodukte sehr schön, aber die Kinder hatten keinen Aufbau, in dem sie den Prozess zum Produkt erlebten und erarbeiteten. Erst durch den neuen LP21 wurde der Gestaltungsunterricht offener, kompetenz- und prozessorientierter und individueller. Der Gestaltungsunterricht wurde aufgewertet und die Kinder dadurch angeregt, eigene Lösungen zu finden durch unsere kompetente Anleitung.

    Wie hat sich dein Unterricht verändert?

    Die Planung des Gestaltungsunterrichts fällt mir viel einfacher. Der Aufbau ist klar ersichtlich und die Kinder, wie auch ich, setzen uns viel intensiver mit der Gestaltungsarbeit auseinander. Oft verbinde ich auch andere Unterrichtseinheiten mit der Gestaltungsaufgabe, so werden z.B. mathematische Akzente gesetzt, indem wir uns mit den Grössen, Mengen, Formen etc.  in einem Kunstwerk auseinandersetzen. Auch wird durch die Bildbetrachtungen und die Gespräche über die Künstler:innen und Gemälde, wie auch die eigenen Bilder die sprachliche Förderung einbezogen.

    Wir verweilen länger an einer Gestaltungsarbeit, was sehr spannend und lehrreich ist für die Kinder, wie auch für mich als Lehrperson. Viele Bereiche des Lehrplans werden dadurch abgedeckt und vertieft. Die Gestaltung, das bildnerische Gestalten hat für mich an grossem Wert gewonnen und ist nicht nur einfach ein Nebenfach, sondern oft zum Ausgleich und Zentrum im Unterricht geworden.

    Wie hat sich das Lernverhalten der Kinder durch den Aufbau verändert?

    Die Arbeit bereitet den Kindern grossen Spass. Sie erfahren, dass Gestaltung und Kunst Spass macht, da sie viel mehr Freiraum in der Gestaltung bekommen. Der Aufbau ist oft sehr spielerisch, lustvoll und ein Ausgleich zum Lernen und Fördern. Die SchülerInnen erleben Kunst und lassen sich durch den klaren Aufbau führen und motivieren. Früher waren Gestaltungsaufgaben einfach gegeben und die Kinder kopierten die Bilder oder machten  genau das, was die Lehrperson sagt. Mit dem Aufbau des Phasenmodells, sind die Kinder kreativer, selbständiger und fordern sich im eigenen Lernen selber, indem sie experimentieren und ausprobieren, ohne dass es ein richtig oder falsch oder Noten gibt.

    Suchen die Kinder Lösungen vermehrt selber, mit anderen Kindern gemeinsam oder immer noch über dich als LP?

    Ja, wie oben erwähnt, experimentieren die Kinder mit Farben und Gestaltungsteckniken angstfreier. Angstfreier in dem Sinn, dass es keine Fehler gibt, sondern einfach ein "Probier es mal so...".

    Die SuS arbeiten bei mir viel in Gruppen oder Partnerarbeiten, sodass sie sich gegenseitig Ideen geben, gemeinsam ausprobieren und sich dann aber auch über die gemeinsamen Ergebnisse freuen und sich darüber austauschen.

    Seit ich mit dem Phasenmodell arbeite, macht der Gestaltungsunterricht auch mir viel mehr Spass und die Vorbereitung der kreativen Fächer gelingt mir viel besser und einfacher.

    Ich wünsche allen Lehrpersonen, dass sie diese Erfahrung auch machen und so den gestalterischen Fächer wieder viel mehr Beachtung und Raum geben. Es wird den gesamten Unterricht auflockern und die Schule den SuS viel Freude bereiten!

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