Szene 3 "Gruppenarbeit Lernvideo"

Folgende Ziele zum Einsatz von Assistenzen sind in der Szene 3 «Gruppenarbeit Lernvideo» leitend:

• Es gelingt der Lehrperson, Schüler:innen mit besonderem Bildungs- und Förderbedarf auch während der Anwesenheit der Assistenz in ihrem Lernen zu unterstützen. Die Verantwortung für die Lernunterstützung bleibt bei der Lehrperson.
• Schüler:innen mit besonderem Bildungs- und Förderbedarf nehmen am Klassenunterricht teil. Sie arbeiten bei Gruppen- und Partnerarbeiten mit den anderen Schüler:innen zusammen.

Konfrontationsphase: Beschreibung der Szene

Als Vertiefungsarbeit zum Thema Nachhaltigkeit erstellt die Klasse in Gruppen eigene Lernvideos. In diesen erklären sie ein Thema, welches ihnen besonders am Herzen liegt und zu welchem sie Tipps geben, um den Abfall zu vermeiden oder zu verringern.

Einem Schüler fällt das selbstständige Arbeiten schwer. Er ist vor allem vom Computer schnell abgelenkt und ist schnell frustriert. Andere Kinder möchten in Gruppenarbeiten nicht mit ihm zusammenarbeiten, da er wenig macht und oft ablenkt.

Die Lehrperson übernimmt nach der Einführung die Begleitung der Gruppe, in welcher der Junge ist. Die Assistenz unterstützt die anderen Gruppen in ihrem Arbeitsprozess.

Konfrontationsphase: Auftrag

Hast du Assistenzen im eigenen Unterricht in ähnlichen Situationen eingesetzt? Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht? Was hat sich bewährt? Was weniger?

Erarbeitungsphase: Input

Alle Schüler:innen sind Teil von Gruppen. Die Lehrperson begleitet primär diese Gruppe, in welcher der oben genannte Schüler ist. Sie hilft der Gruppe einen guten Umgang untereinander zu etablieren und unterstützt den Schüler dabei, in der Gruppe aktiv mitzumachen. Sie achtet darauf, dass die Gruppe gemeinsam am Auftrag arbeiten kann.

Die Assistenz hilft bei Bedarf den anderen Gruppen. Bei Unklarheiten und Fragen informiert sie sich bei der Lehrperson.

Die Lehrperson begleitet die Gruppe sehr eng beim Erstellen des Drehbuchs und dem Gestalten der Informationsbilder und Texte. Hierdurch erhält die Gruppe konstant Rückmeldungen. Auf Störungen kann direkt reagiert werden.

Die Assistenz begleitet mehrheitlich die anderen Gruppen und unterstützen diese. Bei Herausforderungen bespricht sie das Vorgehen mit der Lehrperson.

Einschätzung der Lehrperson sowie Assistenz zu diesem Unterrichtsbeispiel

«Es ist sehr spannend zu sehen, wie die Kinder selbstständig arbeiten und sich für die Aufgabe motivieren. Sie sind froh um kleine Tipps. Manchmal ist es jedoch nicht so einfach und ich spreche mich mit der Lehrperson ab oder bitte sie direkt um Hilfe.» (Einschätzung der Assistenz)

«Das Kind braucht viel Unterstützung und Begleitung. Es war sehr erfreulich, dass die Gruppe ein verhältnismässig gutes Lernvideo hergestellt hat. Auch der Gruppe hat der Erfolg Freude bereitet. Durch die enge Begleitung konnte ich einerseits die Beziehung zum einzelnen Kind stärken und habe andererseits auch ganz spezifische Beobachtungen gemacht, welche hilfreich waren.» (Einschätzung Lehrperson)

Synthese- und Transferphase: Input

Die Studierenden erleben im Praktikum Situationen, in welchen die Assistenz in dieser Form eingesetzt wird. Es ist denkbar, dass sowohl die Lehrperson als auch die Studierenden mit ausgewählten Gruppen arbeiten.

In der Lektionsplanung berücksichtigen die Studierenden die Tätigkeit der Assistenz. Sie kennen günstige und ungünstige Formen des Einsatzes von Assistenzen.

Synthese- und Transferphase: Auftrag 2

Entwickle ein ähnliches Unterrichtsbeispiel, das auch in Praktika mit Studierenden genutzt werden kann, in welchem du beziehungsweise die Studierenden mit ausgewählten Gruppen arbeiten und die Assistenz bei Bedarf die Gruppen unterstützt.